Die Geschichte der Dominikanischen Republik


Geschichtliche Zeittafel


Periode Ereignis
4000 - 3500 v.Chr. Beginn der Besiedlung der Großen Antillen durch indigene Völker, vor allem der Ciboney. Diese waren ein mesoamerikanisches Indianervolk und Jäger, Sammler und Fischer.
800 v.Chr. Die Taino, eine zu den Arawak gehörende Völkergruppe mit Ursprung Venezuela, besiedelt die Kleinen Antillen. Erste kulturelle Ansätze mit Ackerbau, Baumwollzucht und Goldverarbeitung. Die Taino waren friedlich eingestellt und matrilinear organisiert, also die Bevorzugung der weiblichen Linie bei Fragen des Erbes und der Abstammung.
700 v.Chr. Die Kariben, ein kriegerisches Volk aus Guayana und Suriname, verdrängen die Taino von den Kleinen Antillen. Die Taino ziehen sich nach Kuba, Hispaniola, Jamaika und Puerto Rico zurück.
1000 n.Chr. Die Taino-Kultur hat sich weiter entwickelt. Ackerbauern pflanzten vorwiegend Mais, Maniok, Batate, Ananas, Bohnen und Tabak an. Auch Jagd und Fischfang wurde betrieben. Die Töpferei brachte erste Keramikgefäße hervor. Im Bootsbau entstanden Kanus mit einer Kapazität von bis zu 80 Personen.
1490 Kurz vor der Landung von Christoph Kolumbus waren die Taino auf Hispaniola in 5 Stämmen organisiert mit 5 anführenden Kaziken. Die Namen der Stämme bezeichnen teilweise auch heute noch Regionen in der Dominikanischen Republik: Marién (Nordwesten), Maguá (Nordosten), Maguana (Landesinnere), Higüey (Osten) und Jaragua (Süden).
25. Dezember 1492 Kolumbus läuft mit der Santa Maria vor der Nordküste Hispaniolas auf Grund. Die Taino unter Kazike Guacanagari helfen, das Schiff zu bergen. Die erste Festung in der neuen Welt entsteht. Kolumbus gab ihr den Namen La Navidad (Weihnachten). Die genaue Lage ist nicht bekannt. Es gilt aber als sicher, das La Navidad auf dem Gebiet des heutigen Haiti lag. Auch Hispaniola erhielt nun ihren Namen. Aus La Isla Española wurde später Hispaniola.
1493 Die Festung La Navidad wird von den Taino zerstört.
Dezember 1493 Nachdem Kolumbus bei Ankunft seiner zweiten Reise La Navidad zerstört vorfand, gründete er die Siedlung La Isabella, etwa 50 Kilometer westlich vom heutigen Puerto Plata.
1498 Bartolomé Colón, der Bruder von Christoph Kolumbus, gründet an der Südküste am östlichen Ufer des Flusses Ozama die Siedlung Santo Domingo, der heutigen Hauptstadt der Dominikanischen Republik.
1499 Die ersten schwarzen Sklaven werden aus Afrika nach Hispaniola verschleppt.
Mai 1499 Die spanische Krone setzt Bartolomé Colón als Gouverneur von Santo Domingo ab und ernennt Francisco de Bobadilla zu seinem Nachfolger. Bobadilla erreicht die Kolonie am 23. August 1500. Er ließ Kolumbus und seinen Bruder in Ketten zurück nach Spanien bringen.
1502 Die Kolonie Santo Domingo zieht zum Westufer des Flusses Ozama aufgrund eines Hurrikans und einer Ameisenplage. Bobadilla wird als Gouverneur durch Nicolás de Ovando ersetzt. Auf der Rückreise nach Europa stirbt er, als sein Schiff einem Hurrikan zum Opfer fällt. Bobadilla hatte die Goldvorkommen von San Cristoforo entdeckt.
1502 bis 1509 Unter der Regentschaft von Ovando wurden zahlreiche Städte auf Hispaniola gegründet, der Sklavenhandel ausgebaut, und die Landwirtschaft wurde effektiver. Teile der Taino hatten sich aufgrund von Misshandlungen zum Widerstand entschlossen. Ovando ging äußerst brutal gegen die Rebellen vor, sodass der Widerstand sowohl der Ureinwohner als auch der spanischen Kolonisten zumindest unter Ovando gebrochen war.
1509 Diego Colón, der erste Sohn von Christoph Kolumbus, wird Gouverneur von Hispaniola. Unter seiner Herrschaft wurden Kuba, Puerto Rico und Jamaica besetzt.
1511 Erste Gerichte entstanden. Die Macht von Die o Colón wurde eingeschränkt.
1512 Die erste Universität der Neuen Welt wurde in Santo Domingo eingeweiht.
1517 Von den Kanarischen Inseln wurde das Zuckerrohr nach Hispaniola gebracht. Die Bewirtschaftung der Zuckerplantagen musste durch schwarze Sklaven erfolgen, da die Zahl der Ureinwohner aufgrund von Seuchen und Rebellion stark zurückgegangen war.
1519 bis 1533 Erfolgloser Aufstand der letzten Ureinwohner gegen die Spanier. Fast vollständige Ausrottung der Taino.
1537 bis 1548 Aufstände geflohener schwarzer Sklaven (Cimarrones).
1586 Sir Francis Drake griff Santo Domingo an, nachdem er von England die Erlaubnis erhalten hatte, spanische Siedlungen auszuplündern. Als die Spanier einen Cimarron töteten, der unter Parlamentärsflagge Verhandlungen führen wollte, zerstörte Drake ein Drittel der Gebäude von Santo Domingo und zündete alle Schiffe im Hafen an. 1655 fand ein weiterer Angriff unter Admiral William Penn statt.
1625 bis 1668 Ab 1625 siedelten sich englische und französische Piraten auf der Insel Ile de la Tortue (Schildkröteninsel) an. In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Angriffen seitens der Spanier und die Insel wechselte ständig ihren Besitzer. Auf der Insel blühte die Piraterie. Schließlich einigten sich Spanier und Franzosen durch den Vertrag von Regensburg 1686 die Piraterie zu beenden.
1665 Franzosen gründeten im Westen von Hispaniola. Diese wurde von den Spaniern 1686 zerstört. Fünf Jahre später wurde durch Jean Baptiste du Casse eine neue französische Kolonie gegründet. Im Frieden von Rijswijk 1697 verzichtete Spanien schließlich auf den westlichen Teil der Insel.
1715 Es kommt erneut zu Kämpfen zwischen Spaniern und Franzosen um das Territorium von Hispaniola.
1731 Die Behörden beider Kolonien unterzeichnen ein Abkommen über die Festlegung der Grenze.
1776 Im Vertrag von Aranjuez, einer spanischen Stadt südlich von Madrid, wird die Grenze zwischen der französischen und spanischen Kolonie endgültig fixiert. Sie entsprach in etwa der heutigen Grenze zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik. Die Namen beider Kolonien waren Santo Domingo (spanisch) und Saint Domingue (französisch).
26. November 1749 Port-au-Prince wird gegründet und zur Hauptstadt der französischen Kolonie gemacht.
1791 bis 1795 Erneute Kämpfe zwischen beiden Kolonien um das Territorium von Hispaniola. Sie endeten am 22. Juli 1795 mit dem Frieden von Basel. Das spanische Santo Domingo muss an Frankreich abgetreten werden.
26. Januar 1801 Frankreich übte die Oberhoheit über Santo Domingo nur theoretisch aus. Praktisch herrschten noch immer die Spanier. Am 26. Januar 1801 besetzte Toussaint L'Ouverture Santo Domingo und schaffte die Sklaverei ab. Er war einer der ersten Anführer der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und Nationalheld Haitis. 1802 landeten 25.000 von Napoleon Bonaparte gesandte Soldaten auf Hispaniola. Toussaint wurde verhaftet, nach Frankreich deportiert und starb 1803 in der Festung Chateau de Joux.
18. November 1803 Dessalines, ebenfalls ein Kämpfer für Unabhängigkeit afrikanischer Herkunft, besiegt die französischen Truppen. Franzosen und andere Weiße müssen die Insel verlassen.
1. Januar 1804 Dessalines verkündet die Geburt der Republik Haiti. Als Unabhängigkeitstag wird in Haiti der 9. Mai gefeiert, als Toussaint 1801 der Insel eine neue Verfassung gab.
1805 Dessalines okkupiert Santo Domingo.
17. Oktober 1806 Dessalines wird ermordet im Auftrag von Henri Christophe, der sich danach zum Präsidenten ernennt. In der Folge entsteht ein Bürgerkrieg zwischen Mulatten und Schwarzen. Haiti wird in zwei Hälften geteilt. Der Norden wird von Christophe beherrscht. Der Süden von dem Mulatten Pétion.
1809 Haiti verliert die Herrschaft über Santo Domingo.
1810 bis 1821 Die spanische Kolonie leidet unter einer wirtschaftlichen Misere. Die Epoche wurde unter dem Namen La España Boba bekannt. Die Bodenschätze der Kolonie waren erschöpft. Viele Spanier zogen weg oder verarmten.
1822 bis 1844 Haitis Präsident Jean Pierre Boyer okkupiert die spanische Kolonie und verbindet sie politisch mit Haiti.
16. Juli 1838 In Santo Domingo formiert sich der Geheimbund La Trinitaria unter Führung von Juan Pablo Duarte. Ziel des Bundes ist die Unabhängigkeit von Spanien.
27. Februar 1844 Dominikanisch-spanische Truppen erringen den Sieg gegen die haitianischen Besatzer. Die Gründung der Dominikanischen Republik wird verkündet. Duarte soll Präsident werden. Er setzt sich jedoch für freie Wahlen ein. Francisco del Rosario Sanchez wird erster Präsident. Pedro Santana wird zum Kommandeur der Regierungsstreitkräfte berufen.
16. Juli 1844 Santana gelangt durch einen Putsch an die Macht und ernennt sich selbst zum Präsidenten der zentralen Regierungsjunta und zum obersten Chef der Republik. Duarte und Sanchez müssen ins Exil.
4. August 1848 Santana tritt als Präsident zurück. Nachfolger wird Manuel Jiménez González
29. Mai 1849 Erneuter Staatsstreich von Santana mit kurzer nachfolgender Präsidentschaft. Die freien Wahlen gewinnt schließlich Buenaventura Baéz Mendéz.
1849 bis 1859 Haiti versucht erfolglos das Territorium der Dominikanischen Republik zurückzuerobern. Die Kämpfe gipfeln in den Schlachten El Número und Las Carreras.
15. Februar 1853 Santana wird erneut zum Präsidenten gewählt. 1856 trat er wieder zurück. Nachfolger wurde Manuel de Regla Motta.
1855 Spanien erkennt die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik an.
28. Juli 1858 Erneuter Staatsstreich von Santana. Der erst kurz zuvor vereidigte Präsident José Desiderio Valverde wird abgesetzt. Die Amtszeit ist von großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt. Santana bat Spanien um eine Annexion des Landes. Er war mit den Staatsgeschäften überfordert und erhoffte sich so den Erhalt seiner sozialen Stellung.
18. März 1861 Spanien annektiert die Dominikanische Republik. Es kommt daraufhin zu Unruhen im ganzen Land. Sanches wird zum Generalkapitän ernannt und später in den spanischen Adelsstand erhoben.
1863 Beginn eines Restaurationskrieges zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit von Spanien.
3. März 1865 Es kommt zur erneuten Trennung von Spanien und zur endgültigen Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik von Spanien.
1867 Ein Friedensvertrag mit Haiti wird unterzeichnet.
1871 Ein Versuch, die Dominikanische Republik an die USA anzugliedern, scheitert. Die Abstimmung im US-Kongress war äußerst knapp.
15. Juli 1876 Pablo Duarte stirbt in Caracas, Venezuela. Er gilt als der Vater des Landes. Viele Straßen und Plätze sind nach ihm benannt. Sogar der höchste Berg des Landes, der Pico Duarte trägt seinen Namen. Sein Geburtag, der 26. Januar, ist Nationalfeiertag in der Dominikanischen Republik.
1882 bis 1899 Ulises Heureaux herrscht diktatorisch über die Dominikanische Republik. In seiner Amtszeit stieg die Staatsverschuldung immens an. Korruption war an der Tagesordnung. Seine Ermordung beendete zwar seine Präsidentschaft, nicht aber die chaotischen Zustände im Land, die von zahlreichen Regierungswechseln geprägt waren.
1905 / 1907 Zwei Militärinterventionen durch die USA endeten in einer Konvention, mit der die USA die Finanzkontrolle über das Land erlangte. Dieser Zustand endete erst 1940.
1916 bis 1924 Erste militärische Besetzung durch die USA.
1924 bis 1930 Der amerikanischen Besetzung folgte eine demokratische Regierungsführung unter Präsident Horacio Vásquez. Er brachte einige Programme auf den Weg, um die Nahrungsmittelproduktion und Infrastruktur zu verbessern. Finanziell blieb das Land jedoch durch Kredite weiter von den USA abhängig.
18. Februar 1930 Staatsstreich durch General Trujillo Molina in dessen Folge dieser die Macht übernahm und das Land bis 1961 mit strenger Hand regierte.
Oktober 1937 Auf Befehl von Trujillo werden Tausende haitianische Immigranten ermordet. Das Massaker ging unter dem Namen ?el corte? in die Geschichte des Landes ein.
30. Mai 1961 Bei einem Attentat kommt Trujillo ums Leben. Noch bis November kann sich der Trujillo-Clan an der Macht halten. Dann musste die Familie, auch auf Druck von US-Präsident J.F. Kennedy, ins Exil nach Paris.
Dezember 1962 Juan Bosch wird Präsident der Dominikanischen Republik. Noch im selben Jahr sorgte ein Putsch für seine Absetzung. Daraufhin kam es am 28. April 1965 zur zweiten militärischen Besetzung durch die USA durch die Operation Power Pack. Dabei kamen etwa 2000 Bürger der Dominikanischen Republik ums Leben. Die Besetzung dauerte bis 21. September 1966. Dann wurde Joaquin Balaguer Präsident.
1978 Mit Antonio Guzman erfolgt erstmals ein friedlicher Wechsel im Präsidentenamt. Er wird der 46. Präsident der Dominikanischen Republik.
1979 Hurrikan David fordert etwa 2000 Todesopfer und verursacht große Schäden im Land
1982 Guzman begeht Selbstmord aufgrund von Korruptionsvorwürfen. Sein Nachfolger wird Salvador Jorge Blanco.
1984 Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles erkämpft Pedro Nolasco die erste Medaille für die Dominikanische Republik. Der Boxer gewinnt im Bantamgewicht Bronze.
1984 Die nächste Präsidentschaftswahl sieht wieder Belaguer als Sieger. Er wird auch in den zwei nächsten Legislaturperioden 1990 und 1994 im Amt bestätigt. Die Wahl 1994 galt aber als manipuliert. Belaguer setzte Neuwahlen für 1996 an. Diese gewann Leonel Fernandez, mit 43 Jahren einer der jüngsten Staatsoberhäupter Lateinamerikas.
1998 Hurrikan Georges verursacht große Schäden im Land und fordert mehrere Hundert Todesopfer. Der österreichische Sänger Falco kommt am 6. Februar bei einem Autounfall in der Nähe von Puerto Plata ums Leben.
2000 Hipolito Dominguez gewinnt die Präsidentschaftswahlen, wird aber schon vier Jahre später wieder von Fernandez abgelöst.
1. November 2001 Juan Bosch stirbt in Santo Domingo.
2003 Die 16. Panamerikanischen Spiele finden in Santo Domingo statt. Amelia Vega wird als erste Frau ihres Landes Miss Universum. Der betrügerische Bankrott der Bank Baninter löst eine Finanzkrise mit Geldabwertung und Inflation aus.
2004 Bei den Olympischen Spielen in Athen gewinnt Felix Sanchez die erste Goldmedaille für sein Land. Im 400-Meter-Hürdenlauf siegt er mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Danny McFarlane aus Jamaika.
2004 Fernandez gewinnt erneut die Präsidentschaftswahlen und wird auch 2008 im Amt bestätigt. Seine Sicherheitspolitik mit erhöhter Polizeipräsenz in den Armenvierteln erfährt große Zustimmung aus der Bevölkerung.
2012 Nach zweimaliger Amtszeit darf Fernandez nicht wiedergewählt werden. Sein Parteifreund Danilo Medina löste ihn 2012 als Präsident ab. Felix Sanchez wiederholt seinen Erfolg von 2004 bei den Olympischen Spielen in London.


Die Dominikanischen Wurzeln

Die indianische Kultur wurde Jahrhunderte lang unterdrückt und verleugnet. Erst in den letzte Jahren, bekennen sich immer mehr Dominikaner zu diesem Teil ihrer Geschichte und Abstammung. Und das wurde auch endlich Zeit, denn die Indianer hatten durchaus Einfluss auf die Tradition. Noch heute wird indianisches Brot gebacken, viele Pflanzen, wie Mais, Yucca und Ananas gezüchtet und gegessen. Andere Bereicherung der Tainos haben sich sogar auf der ganzen Welt verbreitet: das Rauchen von Tabak und die Hängematte. Aber auch von den afrikanischen Sklaven wurde viel übernommen. So zum Beispiel bei den dominikanischen Religionen. Es herrscht Religionsfreiheit. Doch offiziell bekennen sich 98% der Dominikaner zum katholischen, 2% zum protestantischen Glauben.

Von der indianischen Religion ist allerdings kein Einfluss mehr zu finden. Dies liegt zum grossen Teil sicherlich an der nahezu vollständigen Ausrottung der Indianer.

Mit den afrikanischen Sklaven kam jedoch um so mehr religiöse Elemente auf die Insel, um sich mit den christlichen Vorstellungen der spanischen Kolonialisten zu vermischten. Zum Beispiel der Voodoo, der noch bis heute in der Dominikanischen Republik eine gewisse Rolle spielt. Einer wesentlich geringere allerdings als der Voodoo in Haiti.

Zu einen ein Erfolg der Bekämpfung aller afrikanischen Gebräuche durch die katholische Kirche und den Staat. Zum anderen durch den historischen Spannungen mit den Nachbarland Haiti. Alle Bräuche , die mit haitianischer Kultur in Verbindung stehen könnten, werden von den Dominikanern gerne als ordinär eingestuft, und abgewertet.

Die Wirklichkeit hingegen sieht ganz anders aus. Denn auch in der Dominikanischen Republik wird Voodoo praktiziert. Allerdings nicht als eigenständige Religion, sondern parallel zum katholischen Glauben. Er ist also mehr ein Brauch, als eine Religion. Sie halten im Gegensatz zu den Haitianern keine Zeremonien in Tempeln oder heiligen Plätzen ab, sondern praktizieren zum einen die Kunst des Heilens durch Beschwörungen, die Kunst des Heilens durch Heilkräuter und die Kunst des Wahrsagens. Zum anderen die Kunst, unliebsame Personen aus dem Weg zu schaffen zu können.


Die Besiedlung Hispaniolas

Das schönste Land, das menschliches Auge je erblickt hat. mit diesem Worten betrat Christopher Kolumbus auf seiner 1. Reise 1492 in die Neue Welt eine Insel, dessen Landschaft ihn an Spanien erinnerte. Er nannte sie deswegen Klein Spanien, bzw. Hispanola. Dort traf er auf Arawak und Tainos Indianer, die im 1. Jahrhundert nach Christus von der Nordküste Südamerikas eingewandert waren.

Die Tainos hatten die ca. 2000 vor Christus eingewanderten Indianer vom Stamm der Siloneys, die die Insel Aiti genannt hatten, verdrängt. Sie lebten hauptsächlich vom Ackerbau. Jucca, Mais, Süsskartoffeln, Erdnüsse, Ananas, Bohnen und Tabak. Aber sie gingen aber auch auf die Jagd nach Fischen. Dafür fertigten sie Werkzeuge aus Holz und Steinen, sowie riesige Kanus, in denen bis zu 80 Mann Platz hatte.

Die Tainos, auf die Kolumbus traf, waren ein sehr friedliche Volk. Es wird angenommen, dass dies auch auf ihre praktizierte Bestrafungssystem zurückzuführen war. Denn sie bestraften extrem erbarmungslos. Ein Dieb von Gold- bzw. Schmuck wurde beispielsweise mit dem Tod bestraft.

Im ca. 11. Jahrhundert nach Christus siedelte sich ein weiterer Indianerestamm, die Kariben - die Namensgeber der Karibik - auf der Halbinsel Samana an. Im Gegensatz zu den Tainos galten sie als sehr kriegerisch. Angeblich stammt das Wort Kannibalismus von Karibik ab. Denn die Kariben verspeisten männliche Gegner, die im Kampf gefallen oder gefangen genommen wurden. Frauen und Kinder der Gegner hingegen wurde in den Stamm gerne aufgenommen und brachten so neue Gene in ihr Volk.


Die Entdeckung Hispaniolas

Die Dominikanische Republik und Haiti haben eine jahrhundertlange gemeinsame Geschichte. Die Ureinwohner, Indios vom Stamm der Siboney, die seit 3.500 v.Chr. aus Mittelamerika eingewandert waren, nannten die Insel Aiti.

Am 06.12.1492 umsegelte Christopher Kolumbus auf seiner ersten Fahrt nach Westuindien die Nordwestspitze Hispanolas und ging an Land, um das Dorf La Navidad zu gründen.

Er schrieb in sein Bordbuch SehenswertesIch sichtete im Inneren des Landes ausgedehnte Täler, Felder, hohe Bergrücken, was mich sehr an Kastilien erinnerte. Deshalb taufte er die Insel La Isla Espanol.Sehenswertes Daraus wurde später Hispanola - Kleinspanien.

Hispanola sollte in der Folgezeit Dreh- und Angelpunkt Spaniens für alle weiteren Entdeckungen und Expeditionen in die Neue Welt werden.

Zunächst aber zerstörten Wirbelstürme das provisorische La Navidad, und kriegerische Indios töteten die zurückgelassene Besatzung. 1494 gründete Kolumbus 100 km weiter östlich eine Siedlung und nannte sie nach seiner Königin La Isabela.

Zwei Jahre später entstand am Ostufer des Rio Ozama die Siedlung Nueva Isabela, aus der sich Santo Domingo entwickelte. Kolumbus ernannte seinen Bruder Bar Colon zum Gouverneur von Hispanola. 1559 folgte Kolumbus Sohn Diego. Als man begann Gold und Silber in den Minen von Hispanola abzubauen, wurden Sklaven aus Afrika geholt, da die Indios für solche Arbeiten völlig ungeeignet erschienen.


Von der Kolonie zur Republik

Im 17. Jahrhundert begannen sich die Franzosen für Hispanola zu interessieren und erhielten 1697 im Frieden von Rijswijk den Westteil der Insel zugesprochen - das heutige Haiti. 1795 eroberten sie auch den östlichen Teil der Insel, wobei sie von farbigen Freiheitskämpfern unter Führung von Francois Dominique Toussaint LOuverture unterstützt wurden. 1801 gründete Toussaint LOuverture eine schwarze Rebellenregierung auf Hispanola, die allerdings bald von Napoleon Bonaparte abgesetzt wurde. Ihr Gründer wurde nach Frankreich deportiert und starb 1803 im Gefängnis.

In der Folgezeit kreuzten immer häufiger britische Fregatten vor der Küste Hispanolas. Sie erzwangen den Abzug Frankreichs. Auf Haiti entstand 1804 eine unabhängige Republik unter dem farbigen General Jean-Jacques Dessalines, die sich als Jacques I. zum Kaiser von Haiti krönen liess.

Seine Nachfolger Henri Christophe und Petion etablierten sich im westlichen Teil Hispanolas, während im Osten der Insel spanische Kreolen regierten. 1822 eroberten Haitianer unter General Jean-Pierre Boppyer noch einmal die ganze Insel. Nach dessen Sturz 1844 durch den Geheimbund Sehenswertes La Trinitaria Sehenswertes bestehend aus Juan Pablo Duarte, Ramon Mella und Francisco del Rosaria Sanchez, brachen die beiden Teile Hispanolas endgültig auseinander.