Wind in der Dominikanischen Republik


» Der Passat (-wind) und die Dominikanische Republik
   » Entstehung der Passatwinde
   » Einfluss der Passatwinde auf das Wetter in der Dominikanischen Republik

» Allegmeine Windsituation in den Küstenregionen der Dominikanischen Republik
   » Windbedingungen an der Südküste der Dominikanischen Repulik
   » Windbedingungen an der Nordküste der Dominikanischen Repulik
   » Windbedingungen an der Ostküste der Dominikanischen Repulik

» Der Einfluss von Hurrikans auf die Dominikanische Republik




Der Passat (-wind) und die Dominikanische Republik


Entstehung der Passatwinde

Wind in der Dominikanischen Republik Der Planet Erde unterliegt in seiner Atmosphäre einer Reihe von Zirkulationssystemen, die große Teile des Erdballs umfassen und durch ihre Wechselwirkung wesentlichen Einfluss auf die Wetterdynamik einer Region nehmen können. Eines dieser Zirkulationssysteme sind die Passatwinde, die sowohl auf der Nordhalbkugel als auch auf der Südhalbkugel auftreten. Die Entstehung der Passatwinde ist ein Wechselspiel zwischen erwärmter Luft, die aufsteigt und sich abkühlender Luft, die sinkt. Auslöser dieser Luftbewegungen ist die Energie der Sonne, die den Gebieten in Äquatornähe viel Energie pro Fläche zuführt, vor allem wenn sie zur Mittagszeit im Zenit steht. Dabei sind die Luftbewegungen mit Luftdruckänderungen verbunden, die wiederum Temperaturänderungen der Luft zur Folge haben. Luftmassen, die sich durch Sonneneinstrahlung in Äquatornähe erwärmt haben, steigen auf, weil sie leichter sind als die kalte Umgebungsluft. Aufsteigende Luftmassen verursachen ein Absinken des Luftdrucks und das Entstehen eines Tiefdruckgebietes, das als äquatoriale Tiefdruckrinne bezeichnet wird. Damit verbunden ist eine Quellwolkenbildung mit anschließendem Niederschlag und Abkühlung der Luftmassen. In der Troposphäre, die sich etwa in einer Höhe von 16 Kilometern befindet, werden die Luftmassen nach Norden und Süden abgelenkt und verlassen die Äquatorialzone. Die Ablenkung der Luftmassen nach Norden und Süden erfolgt bis etwa zum 30. Breitengrad oberhalb und unterhalb des Äquators. Hier sinken die Luftmassen wieder ab und erwärmen sich erneut, wobei sich mehrere Luftschichten überlagern. Absinkende Luft bewirkt eine Luftdrucksteigerung und das Entstehen eines Hochdruckgebietes, das als subtropischer Hochdruckgürtel bezeichnet wird. Die Luftdruckunterschiede zwischen äquatorialer Tiefdruckrinne und subtropischem Hochdruckgürtel verlangen nach einem Ausgleich. Die Ausgleichströmungen, die diesen Ausgleich bewirken, heißen Passatwinde. Beide Passatwinde, der auf der nördlichen und der auf der südlichen Halbkugel strömen in Richtung Äquator un treffen dort wieder zusammen.

Einfluss der Passatwinde auf das Wetter in der Dominikanischen Republik
Da die Rotationsachse der Erde um etwa 23°26' gegen die senkrechte Achse der Ekliptik geneigt ist, verschiebt sich der Zenitstand der Sonne im Jahreslauf. Nord- und Südhalbkugel der Erde werden am Tag des Sommeranfangs und am Tag des Winteranfangs unterschiedlich von der Sonne beschienen. Am 21. Juni steht die Sonne über dem nördlichen Wendekreis und erreicht auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand. Dadurch verschiebt sich auch das Gebiet der äquatorialen Tiefdruckrinne im Laufe des Jahres. Da daran die Passatzirkulation gebunden ist, verschiebt sich diese entsprechend mit. Das ist ein Grund dafür, dass es am Äquator nicht ständig regnet. Die äquatoriale Tiefdruckrinne kann sich je nach Verteilung der Landmassen bis über den nördlichen Wendekreis verschieben. Im karibischen Raum befindet sich die äquatoriale Tiefdruckrinne im Juli etwa über Yucatán, dem Karibischen Meer und reicht bis zum Norden Südamerikas. Das bewirkt, dass das Klima in der Dominikanischen Republik in diesem Zeitraum von dieser Tiefdruckrinne beeinflusst wird und durch starke Niederschläge gekennzeichnet ist. Es herrscht Regenzeit. Wenn sich die Tiefdruckrinne im weiteren Lauf des Jahres wieder in Richtung Äquator zurückzieht, wird das Wetter dagegen von den trockenen Passatwinden beeinflusst. Es herrscht Trockenzeit.


Windsituation in den Küstenregionen der Dominikanischen Republik


Der Passatwind wird als ein mäßig starker und sehr beständiger Wind beschrieben. Wie hat man sich das vorzustellen? Mäßige Windgeschwindigkeiten erreichen etwa 37 km/h. Nach der Beaufortskala entspricht dies Windstärke 5, die als frische Brise bezeichnet wird und eine mäßig bewegte See mit Wellen von großer Länge und Schaumköpfen zur Folge hat. An Land bewirkt Windstärke 5 das Bewegen größerer Zweige und Bäume, bei deutlich hörbarem Wind. Die Dominikanische Republik liegt geografisch etwa zwischen dem 18. und 20. Grad nördlicher Breite, also direkt im Einflussgebiet der Nordost-Passatwinde. Das heißt, die Windrichtung weht aus Nordost. Würde sich die Erde nicht um sich selbst drehen, würde der Passatwind auf der Nordhalbkugel genau aus Norden wehen. Die Erdrotation bewirkt eine Ablenkung der Windrichtung aus Nordost. Dadurch herrschen an den Küstenregionen der Dominikanischen Republik unterschiedliche Windverhältnisse.

Südküste
Hier herrschen nur leichte Passatwinde. Bedingt durch die Windrichtung aus Nordost, hat der Passatwind bereits die gesamte Insel überquert und erreicht die Südküste in der Regel mit Windstärken von 2 bis 3. In der Regel deshalb, weil die Windstärke von vielen Faktoren wie Jahreszeit, Wassertemperatur und Luftdruck abhängt. In der Trockenzeit ist der Feuchtigkeitsgehalt des Passatwindes sehr gering, weil er an der Südküste vom Land her weht.

Nordküste
Hier sind die Passatwinde deutlich stärker, weil sie erstmals auf Land treffen und durch den sogenannten Leitplankeneffekt verstärkt werden. Hindernisse im Luftstrom bewirken ein seitliches Ablenken der Luftmassen, die danach streben, dem Hindernis auszuweichen. Dadurch bewegt sich mehr Luft auf engem Raum und die Windstärke nimmt zu. Dieser Effekt bewirkt an der Nordküste der Dominikanischen Republik, dass hier ideale Bedingungen zum Windsurfen, Kitesurfen und Wellenreiten herrschen. In Cabarete, etwa 40 Kilometer östlich von Puerto Plata gelegen, werden regelmäßig Worldcup Rennen im Kitesurfing ausgetragen. Der Ort gilt als einer der besten Surfspots in der Karibik.

Ostküste
Hier treffen die Passatwinde zwar auch erstmals auf Land, aber die seitliche Ablenkung bewirkt hier kaum eine Zunahme der Windstärke, weil der östliche Zipfel kaum Angriffsflächen bietet. Die Küstenlänge beträgt etwa 100 Kilometer, sodass die Winde schnell ihren Weg um das Hindernis finden und entweder in Richtung Südwesten in die offene Karibik strömen oder westlich in Richtung Nordküste. An der Südostküste haben die Windströmungen zudem schon wieder einige Landmassen überquert und sich somit abgeschwächt.



Der Einfluss von Hurrikans auf die Dominikanische Republik

Als Teil der Passatwindzone unterliegt die Dominikanische Republik immer wieder den Auswirkungen starker tropischer Stürme, die bis zu Hurrikanen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 km/h anwachsen können. Seit 2003 wurden jährlich mindestens 3 Hurrikane registriert. Im Rekordjahr 2005 sogar 15, davon 7 schwere Hurrikane der Kategorie 3 oder höher. Da atlantische Hurrikane dazu neigen, zwischen dem 20. und 25. Breitengrad nach Norden bis Nordost abzudrehen, hat die Insel Hispaniola oft unter den Auswirkungen zu leiden. Dabei ist nicht nur die Küste den verheerenden Windkräften ausgesetzt. In Hurrikaneinzugsgebieten befinden sich in der Regel große Wassermassen in den Wolken, deren Abregnen zu außerordentlich starken Niederschlägen führt, in deren Folge Sturzfluten, Überschwemmungen und Schlammlawinen verheerenden Schaden anrichten. Heutzutage sind die Vorhersagemöglichkeiten für Hurrikane und vor allem deren Zugrichtung sehr zuverlässig. Das ist wichtig, um rechtzeitig Warnungen an die Bevölkerung geben zu können und gegebenenfalls Evakuierungen einzuleiten. Die Bevölkerung der Dominikanischen Republik ist mittlerweile hurrikanerprobt. Trotz wiederholter Schäden in Milliardenhöhe und zahlreicher Todesopfer erträgt sie ihr Los als gefährdete Region mit bewundernswerter Stärke. Unermüdlich werden immer wieder die Schäden beseitigt, wohl wissend, dass schon in Kürze der nächste Hurrikan alles wieder zunichtemachen kann. Touristen betrachten das Naturschauspiel eines Hurrikans zwiespältig. Angst ist mit Sensations- und Abenteuerlust gepaart. Wenn die Sicherheitshinweise der Behörden beachtet werden, halten sich die Gefahren für Touristen in Grenzen. Bisher waren noch keine Todesopfer von Touristen bei Hurrikanen in der Dominikanischen Republik zu beklagen. Wer seine Reisezeit außerhalb der Monate Juli, August und September legt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Hurrikan erleben.